Prostituiertenmord - Intensive Ermittlungen in Niederösterreich !
Die Bulgarin wurde von einem Freier erschlagen. Ob eine Verbindung zu älteren Taten oder gar eine Serie besteht, ist noch nicht klar.
Gänserndorf/Wien – Im Fall der bei Hohenruppersdorf (Bezirk Gänserndorf) ermordet aufgefundenen bulgarischen Prostituierten liefen am Dienstag intensive Ermittlungen niederösterreichischer Kriminalisten. Das Opfer war am Vortag identifiziert worden.
Die Frau hatte seit zwei Jahren auf dem Straßenstrich auf der äußeren Mariahilfer Straße nahe dem Westbahnhof in Wien-Fünfhaus ihr Geld verdient. Dort wurde sie am späteren Freitagabend auch zuletzt lebend gesehen.
Das Verbrechen an der 24-jährigen Petya Filkova, die aus der bulgarischen Stadt Pleven stammte, ledig und zuletzt unangemeldet in Wien wohnhaft war, dürfte sich laut Obduktion in der Nacht auf Samstag ereignet haben, sagte Chefinspektor Leopold Etz vom Landeskriminalamt NÖ.
Die Frau wurde erschlagen. Ihre unbekleidete Leiche wurde mutmaßlich in der Nacht auf Sonntag auf einem Güterweg nächst der L15 zwischen Hohenruppersdorf und Niedersulz im Weinviertel abgelegt. Das Opfer war auch angezündet worden. Es wurde am Sonntag gegen 8.30 Uhr entdeckt.
Etz zufolge war die 24-Jährige am Freitag gegen 22.00 Uhr noch bei einem Kebab-Stand auf der äußeren Mariahilfer Straße gesehen worden. Etwa zu dieser Zeit hatte sie auch mit einer Freundin telefoniert.
Danach verliert sich ihr Weg. Vermutlich ist die Prostituierte zu einem Kunden ins Auto gestiegen.
Die Gewalttat an der Bulgarin weist Parallelen zum knapp drei Jahre zurückliegenden Verbrechen an der damals 23-jährigen Prostituierten Katerina Vavrova auf, die am 6. August 2007 aufgefunden wurde.
Die Leiche der auf dem Straßenstrich im Prater tätig gewesenen Tschechin war ebenfalls nackt abgelegt und angezündet worden. Der Auffindungsort befand sich in Asparn a.d. Zaya (Bezirk Mistelbach) und damit ebenfalls im Weinviertel - nur rund 25 Kilometer von Hohenruppersdorf entfernt. Es gebe durchaus Punkte, die Parallelen vermuten lassen könnten, hieß es auch von Kriminalistenseite.
In die Ermittlungen nach dem jüngsten Verbrechen sind etwa 20 Beamte eingebunden. Erste eingegangene Hinweise bezeichnete Etz am Dienstag als vorerst „wenig erfolgversprechend“.
Die Fahnder interessiert vor allem auch, wer die Bulgarin am späteren Freitagabend noch gesehen hat und ab diesem Zeitpunkt über den weiteren Verbleib der Frau Angaben machen kann. Hinweise sind an das Landeskriminalamt unter Tel.: 059133/30-3333 oder an jede Sicherheitsdienststelle erbeten.
Die 24-Jährige war 1,55 Meter groß, schlank und hatte schwarzes, schulterlanges Haar. Am Freitagabend soll sie u.a. mit schwarzen Jeans, weißer Jacke und einer schwarzen Bluse mit Tigermuster auf der Vorderseite bekleidet gewesen sein. Außerdem hatte die Bulgarin eine schwarze Handtasche bei sich.
Wie im Fall der tschechischen Prostituierten im Sommer 2007 war der Auffindungsort im Weinviertel nicht auch der Tatort. Katerina Vavrova war durch zahlreiche Messerstiche getötet worden, Petya Filkova wurde durch wuchtige Schläge auf den Kopf umgebracht.
Der Tschechin waren überdies die Hände abgetrennt worden. Dies geschah - ebenso wie das Anzünden in beiden Fällen - offenbar, um die Identität der Toten zu verschleiern. (APA)
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